Kalvarienberg und Mahnmal Mühlviertler Menschenjagd

Kalvarienberg:

Südöstlich des Marktes Wartberg liegt der Kalvarienberg mit der weithin sichtbaren Kalvarienbergkirche (1745). Sie ist von ihrer Intention her eine Grablegungskirche, worauf die leere Grabnische unter dem Altar deutet. Die wie eine Sonne gestaltete Lichtöffnung in der Altarwand, weist bereits auf die Auferstehung hin.

Der Kreuzweg, jetzt beginnend gegenüber vom Uni-Markt und Rastplatz, wurde zuletzt 1983 auf Grund von Straßenveränderungen neu gestaltet und zeigt auf 9 Tafeln die klassischen 14 Stationen (Zementguss.Plastiken von Sepp Aumüller aus Walding). Thematisch werden aktuelle gesellschaftliche Aspekte und Geschehnisse aus dem nahegelegenen ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen aufgegriffen.

Durch die exponierte Lage bietet der Kalvarienberg einen Rundumblick. Eine Metallplatte, angebracht durch den Siedler- und Verschönerungsverein, hilft beim Auffinden von Orten, von markanten Gipfeln der Alpenkette und dem Pöstlingberg.

Vermutlich diente der Berg schon den ersten Siedlern als Kultstätte und ist aus geomatischer Sicht noch immer ein kraftvoller Ort.

Mahnmal "Mühlviertler Menschenjagd":

2015 errichtete die Gemeinde Wartberg ob der Aist ein Mahnmal zur Mühlviertler Menschenjagd (Gestaltung Prof. Herbert Friedl aus Pregarten). Die ehemaligen Holzkreuze wurden ersetzt. Das Mahnmal erinnert an die gnadenlose Verfolgung und Ermordung hunderter geflüchteter KZ-Häftlinge im Februar 1945 im unteren Mühlviertel,von denen einige auch in Wartberg zu Tode gebracht wurden. Zynisch wurde das Geschehen von den Nationalsozialisten "Mühlviertler Hasenjagd" genannt.
Die drei gläsernen Bildtafeln bilden die 12. Kreuzwegstation und mahnen zugleich vor Hass und Gewalt.

Weiteres zum Hintergrund der Mühlviertler Menschenjagd  in Wartberg ob der Aist finden Sie hier!

Fotos: Joachim Keppelmüller